Lernplakat

Das Lernbüro ist ein zentraler Bestandteil unseres offenen Lernsystems. Hier lernen die Schüler*innen eigenverantwortlich an Aufgaben in vielen Fächern – von Deutsch, Englisch und Mathematik über Naturwissenschaften bis hin zu Gesellschaft und Religion. Ziel ist es, dass die Kinder lernen, ihre Lernwege selbst zu planen, regelmäßig zu reflektieren und Verantwortung für ihren Lernfortschritt zu übernehmen.

Wie läuft das Lernbüro ab?

Alle Schüler*innen haben Zugang zur digitalen Lernumgebung mit differenzierten Lernmaterialien in allen Fächern. Mit ihrem Planungs- und Lernjournal entscheiden sie täglich, welche Kompetenzen sie bearbeiten möchten, und wöchentlich, welchen Wochenschwerpunkt sie sich setzen. Grundlage dafür sind die Kompetenzraster der einzelnen Fachkurse.

Im Lernbüro gilt:

  • Kinder setzen sich eigene Lernziele.
  • Sie entscheiden, ob sie alleine oder im Team arbeiten.
  • Sie wählen bewusst ihren Arbeitsplatz: allein, in einer Kleingruppe oder in einem Bereich für ruhiges Arbeiten.
  • In den jahrgangsübergreifenden Lernteams erklären Ältere den Jüngeren Inhalte – und vertiefen ihr eigenes Wissen dabei gleichzeitig.

So entsteht ein flexibles Lernumfeld, das Selbstständigkeit, Kooperation und Verantwortung gleichermaßen fördert.

Selbstregulation gezielt üben

Das Lernbüro ist mehr als ein Ort zum Üben. Es ist ein Raum, in dem Kinder megakognitive Strategien aktiv trainieren:

  • Planung des Lernens mit dem Journal
  • Reflexion der Fortschritte
  • Festlegen neuer Schwerpunkte
  • Austausch über hilfreiche Methoden und Strategien

Am Ende jeder Woche findet eine Wochenreflexion statt. Die Schüler*innen schauen zurück, was ihnen gelungen ist, besprechen ihre Arbeit mit der Lehrkraft und legen einen Wochenschwerpunkt für die kommende Woche fest. Diese feste Struktur hilft, Schritt für Schritt Selbstregulation aufzubauen.

Warum jahrgangsübergreifendes Lernen wertvoll ist

Das Besondere am Lernbüro: Kinder verschiedener Jahrgänge lernen gemeinsam.

  • Jüngere profitieren von den Erfahrungen der Älteren.
  • Ältere festigen ihr Wissen, indem sie erklären und unterstützen.

So wächst eine Lernkultur, die nicht nur Fachwissen stärkt, sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Verantwortung und Empathie.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Eine Schülerin beginnt ihre Stunde im Lernbüro an einem ruhigen Arbeitsplatz mit Biologieaufgaben. Später setzt sie sich an einen Gruppentisch, an dem ältere Schüler Mathematik üben. Sie lässt sich erklären, wie man Brüche kürzt, notiert ihren Lernfortschritt im Journal und legt am Ende der Woche einen neuen Schwerpunkt fest.

Verbindung zu Fachunterricht und Projekten

Das Lernbüro ist Teil unseres Gesamtsystems:

  • Im Fachunterricht werden neue Inhalte eingeführt und Basiskompetenzen abgesichert.
  • Im Lernbüro üben, vertiefen und reflektieren die Kinder diese individuell und kooperativ..
  • In den Projekten wenden sie ihr Wissen kreativ und fächerübergreifend an und arbeiten ko-konstruktiv.

Kurz gesagt:

Im Lernbüro arbeiten Schüler*innen selbstständig in den Hauptfächern, den Naturwissenschaften, Gesellschaft und Religion. Mit ihrem Journal setzen sie Lernziele, nutzen Kompetenzraster und reflektieren wöchentlich ihre Fortschritte. Sie entscheiden über Arbeitsplatz und Lernform – allein oder in Gruppen. Durch jahrgangsübergreifendes Lernen unterstützen Ältere die Jüngeren und profitieren selbst. So entwickeln alle Kinder Schritt für Schritt Selbstregulation, Teamfähigkeit und wirksame Lernstrategien.