
Die Sechstklässlerin C. entscheidet sich in dieser Lernbürostunde zunächst an Englisch und danach an Mathematik zu arbeiten. Sie sieht sich die Kompetenzraster der beiden Fächer an und notiert in ihrem Planungs- und Lernjournal:
Englisch: Ich kann Fragen und Antworten zum Thema „Shopping“ verstehen.
Mathematik: Ich kann…
An dem Tisch, an dem sie gerade sitzt, arbeiten die anderen Schülerinnen gerade in einer Gruppenarbeit. Da sie für ihren Hörtext ein ruhigeres Umfeld braucht, fragt sie die Lehrkraft, ob sie sich zur Bearbeitung der Aufgabe, auf den Flur setzen darf. Sie nimm ihr iPad mit, setzt sich die Kopfhörer auf und beginnt mit den Aufgaben. Die Übungen sind so aufgebaut, dass sie sofort nach Beendigung der Aufgabe ein Feedback bekommt, ob ihre Antworten richtig oder falsch waren. Das hilft C. selbst einzuschätzen, ob sie die Kompetenz bereits sicher erreicht hat, oder ob sie noch mehr Übungszeit benötigt. Bei einer Aufgabe ist sie sich unsicher. C. geht zurück in die Klasse und fragt zunächst ihre Freundinnen. Doch diese haben die Hörverstehensaufgabe noch gar nicht bearbeitet und können C. leider nicht weiterhelfen. Also fragt C. die Mathematiklehrerin, die die Klasse gerade im Lernbüro betreut, ob sie kurz in die Klasse nebenan gehen kann, weil dort gerade ein Englischlehrer Aufsicht führt. Der kann ihr bei der Beantwortung ihrer Frage helfen. Nachdem C. ihre Aufgabe bearbeitet hat und sich sicher fühlt, trägt sie im Planungs- und Lernjounal ein, wie viel Zeit sie heute in Englisch investiert hat. Das gibt ihr zum Wochenrückblick einen guten Überblick, wo sie Schwerpunkte gesetzt hat und welche Fächer sie vielleicht in der nächsten Woche noch stärker bearbeiten muss.
Jetzt will C. Mathematik bearbeiten. Hier ist sie sich noch nicht so sicher, deswegen fragt sie einige Mitschüler, ob sie sich zu ihnen an den Tisch setzen kann. Ein Mitschüler erklärt C. Kurz, wo sie die Informationen finden kann, die sie gerade sucht. Mit dieser Hilfe kann C. loslegen und bei Unsicherheiten immer wieder kurz nachfragen. So kommt sie in ihrem Lernen voran. An ihrem Tisch sitzt auch M. eine Schülerin aus der 5. Klasse. Sie ist sich noch unsicher, wie man Flächen misst und fragt C., ob sie ihr helfen kann. C. freut sich, weil sie das schon kann. Sie erklärt es ihrer Mitschülerin und fühlt sich bestärkt; Mathematik ist doch gar nicht so schwer. Am Ende der Stunde trägt sie wieder im Planungs- und Lernjournal ein, wie viel Zeit sie an Mathematik gearbeitet hat. Sie ist sich bei der Kompetenz aber noch nicht ganz sicher, deswegen vermerkt sie, dass sie hier beim nächsten Mal noch weiterarbeiten muss.